Nachhaltigkeit als zentraler Leitgedanke der IB.SH-Strategie

Strategische Zielsetzung | 14.04.2022 | Jonathan Boldt

Als zentrales Förderinstitut des Landes ist die IB.SH mit ihren Förderprogrammen und vielfältigen Unterstützungsleistungen maßgeblicher Wegbereiter für eine nachhaltige Entwicklung in Schleswig-Holstein.

Welche Ziele die IB.SH hierfür konkret festgelegt hat und mit welchen Kennzahlen oder Benchmarks sie die Umsetzung messbar und transparent macht, wird in diesem Beitrag erläutert.


Nachhaltigkeit ist der zentraler Leitgedanke der IB.SH-Strategie

„Eine erfolgreiche Wirtschaft braucht ein nachhaltiges und damit zukunftsfähiges Finanzsystem.“ So beginnt der Bericht des Sustainable Finance Beirats der Bundesregierung. Das Pariser Klimaabkommen, der EU-Green-Deal sowie der aktuelle Koalitionsvertrag der Bundesregierung zielen vor allem auf eines ab: die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft. In dieser Zeit sind Förderbanken ganz besonders gefragt.

Eine gezielte Begleitung von Unternehmen auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und eine ganzheitlich verantwortungsvolle Unternehmensführung sind deshalb wichtiger denn je.

Als Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) sind wir mit unseren Förderprogrammen und vielfältigen Unterstützungsleistungen maßgeblicher Wegbereiter für eine nachhaltige Entwicklung in unserem Bundesland.

Durch eine ausgewogene Zielsetzung positionieren wir uns als Gestalterin der Transformation. Welche Ziele das sind und wie wir sie anhand von Benchmarks und Kennzahlen messen und überprüfen, wird in den folgenden Absätzen näher erläutert.

Die ESG-Kriterien als Orientierung

Die IB.SH unterstützt das Land Schleswig-Holstein bei der Erfüllung öffentlicher Aufgaben. Unser Geschäftsbetrieb ist dabei nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu führen, unsere Tätigkeit ist aber nicht auf Gewinnerzielung ausgerichtet. Damit hat das Wesen der IB.SH schon per Gesetz einen nachhaltigen Gedanken. Diesem Verständnis folgend, haben wir Nachhaltigkeit – im Sinne der drei Säulen ökologisch, sozial, ökonomisch – als zentralen Leitgedanken fest in unserer Geschäftsstrategie verankert. Die drei Säulen der Nachhaltigkeit werden im Finanzwesen in die Nachhaltigkeitskriterien Environmental, Social und Governance, den „ESG-Kriterien“ überführt. Eine Wirtschaftlichkeit im Sinne der ökonomischen Säule ist bei diesen ESG-Kriterien Voraussetzung. Unsere Ziele haben wir dementsprechend an den ESG-Kriterien ausgerichtet. Das bedeutet: Jedes Ziel berücksichtigt entweder ökologische oder soziale Aspekte, die Unternehmensführung oder eine Kombination aus diesen.

Kriterium E: Umwelt

Die größte Wirkung erzielen wir durch unsere Förderprodukte. Durch die Förderung von zum Beispiel energetischen Sanierungen und Neubauprojekten oder Investitionen in energieeffiziente Alternativen leisten wir bereits heute einen erheblichen Beitrag zur Dekarbonisierung. Förderprogramme, die zum Klimaschutz und der Energiewende beitragen, sollen zukünftig weiter ausgebaut werden. Dabei orientieren wir uns an der EU-Taxonomie-Verordnung. Diese Verordnung schafft eine europäisch einheitliche Definition von ökologisch nachhaltigen Investitionen. Danach wird die sogenannte „Green-Asset-Ratio (GAR)“ ermittelt, die den Anteil des Fördergeschäfts wiedergibt, der der EU-Taxonomie-Verordnung entspricht. Als Ziel setzten wir uns, nach erstmaliger Erhebung der GAR, diese sukzessive zu erhöhen, also unser Fördergeschäft in klimaschonende und –freundliche Vorhaben zu erweitern. Damit unterstützten wir aktiv das Land Schleswig-Holstein bei der Energiewende und dem Klimaschutz.

Auch bei unserem eigenen Geschäftsbetrieb legen wir Wert auf ökologische Aspekte. Bereits heute kommt der von uns bezogene Strom aus 100% erneuerbaren Energien. Wir wollen aber noch einen Schritt weitergehen und verfolgen das Ziel, den Geschäftsbetrieb Treibhausgas-neutral zu gestalten. Dafür werden die THG-Emissionen sukzessive gesenkt, bis Ende des Jahres 2022 um 30 Prozent und bis Ende 2025 um 55 Prozent. Die Restemissionen kompensieren wir über geeignete regionale Ausgleichsprojekte.

Durch ein aktives Umweltmanagement setzen wir Anreize für unsere Beschäftigten, klimaschonende Transportmöglichkeiten zu nutzen. Das inkludiert einen erheblichen Zuschuss bei der Nutzung des öffentlichen Personen­nahverkehrs und ökologische Aspekte bei der Vergabe von Parkplätzen. So schaffen wir einen hinreichenden Anreiz, durch unser Verhalten THG-Emissionen zu senken. Zusätzlich wird das neue Gebäude der IB.SH durch eine Wärmepumpe, die Wasser aus der Kieler Förde nutzt, im Winter beheizt und im Sommer gekühlt. Dadurch wird auf die Nutzung von Fernwärme verzichtet und die damit verbundenen Emissionen vermieden.  

Was ist mit sozialen Aspekten und wie sieht eine verantwortungsvolle Unternehmensführung aus? Wie wir die Kriterien Social (S) und Governance (G) in den Zielen verankern, werden Sie im nächsten Blog-Eintrag erfahren. 

Autor: Jonathan Boldt

Jonathan Boldt ist in der IB.SH Referent für Unternehmensentwicklung. Hier schreibt er über die Unternehmensstrategie der Bank.

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