Mitarbeiter im Offshore-Windpark

Baltic InteGrid

Offshore-Windenergie im Ostseeraum gemeinsam denken: In einem Interreg-Projekt entwickelten 14 Projektpartner aus acht Ländern im Ostseeraum einen gemeinsamen Plan für sogenannte „vermaschte Offshore-Netze“ – ein zukunftsweisender Weg.


„Alle Partnerorganisationen unseres Baltic InteGrid Projektes verfolgen das gleich Ziel: Erneuerbare Energien auszubauen – für eine grüne Zukunft,“ fasst Thilo Krupp von der Deutschen Windenergie Stiftung das Interreg Projekt Baltic InteGrid zusammen. Windenergie ist ein großes Thema an Ost- und Nordsee. Doch der Ausbau der Offshore-Netze ist dabei ein länderübergreifendes Hindernis. In diesem Interreg-Projekt entwickelten 14 Projektpartner aus acht Ländern im Ostseeraum einen gemeinsamen Plan für sogenannte „vermaschte Offshore Netze“ (meshed offshore grids).

Bessere Versorgungssicherheit durch länderübergreifende offshore Netze

Bislang sind offshore Windparks typischerweise einzeln mit den Stromnetzen an Land verbunden, und es gibt nur wenige große Leitungsverbindungen zwischen den verschiedenen Stromnetzen der Länder. Ein vermaschtes Netz hingegen verbindet mehrere Windparks unterschiedlicher Länder auf See und leitet dann den gesamten Strom über einige Leitungen in mehrere Länder. Solche vermaschten offshore Netze wären viel effizienter und stabiler als herkömmliche Netze. Die Versorgungssicherheit aller angeschlossenen Länder wäre somit bedeutend höher.

Ein starkes, internationales Netzwerk ist die Basis

Um dem Ziel solcher gemeinsamen Netze näher zu kommen, braucht es jede Menge Vorarbeit und Austausch. Laut Thilo Krupp ist die Anpassung oder Schaffung eines geeigneten Regulierungsrahmens für ein Offshore-Netz eine weitaus größere Herausforderung als die technische Umsetzung. Gleichzeitig gibt es nur etwa ein Dutzend Firmen, die ein solches Netz betreiben könnten. Den Projektpartnern von Baltic InteGrid ist es gelungen, genau diejenigen Partner zusammen zu bringen, die es braucht, um solche Netze voranzubringen: Firmen und Behörden.

Fünfzehnmal mehr Leistung sind möglich

Gemeinsam entwarfen die Partner eine Vision dafür, wie solche Netze aussehen könnten und verfassten einen Plan dazu, wie dieser finanziert, umgesetzt und betrieben werden könnte. Konkrete Vorstudien wurden für zwei vermaschte Netze gemacht, für Deutschland-Schweden-Dänemark sowie Polen-Schweden-Litauen. Insgesamt hat das Expertengremium abgeschätzt, dass die installierte Leistung von 2,2 GW installierter Leistung in 2018 bis 2030 auf das Fünfzehnfache gesteigert werden könnte.

Ein internationales Forum für Behörden und Firmen soll das Thema beförden

Mit diesem Plan haben sie bereits einflussreiche Organisationen erreicht, wie z.B. das European Network of Transmission System Operators for Electricity, das die Baltic Integrid Vision in seinen Zehnjahresplan aufgenommen hat. Um den Dialog fortzuführen, wurde das Baltic Offshore Grid Forum mit Sitz in Deutschland gegründet. Nun liegt es an den Behörden sowie den großen Energieakteuren am Markt, die Forschungsergebnisse in passende Regulierungsrahmen, Investitionen und technische Entwicklungen zu gießen, um den Ostseeraum stabiler zu vernetzen und ein Nadelör für den Ausbau der Windenergie zu beseitigen.

Mehr Information zum Projekt finden Sie in der Project Library (auf Englisch).

EU-Förderung über die IB.SH

Die Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) verwaltet das EU-Förderprogramm Interreg Baltic Sea Region, über das das Projekt mit mehr als 3 Millionen Euro gefördert wurde. Im Rahmen solcher Förderungen begleitet die IB.SH Projekte von der Ideenfindung über die Antrags-, Bewilligungs- und Umsetzungsphase bis hin zum Projektende und zur Endabwicklung.

Bereits seit 1997 ist die IB.SH für die Umsetzung verschiedener EU-Förderprogramme im Ostseeraum verantwortlich.

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Kontakt

Interreg Baltic Sea Region

Verwaltungsbehörde (MA) / Programmsekretariat (JS), Grubenstraße 20, 18055 Rostock

0381 45484-5281