Wir reißen ab und bauen neu

Soziale Wohnraumförderung für Mietwohnungsmaßnahmen

Wir reißen ab und bauen neu

„Es ist eine spannende Zeit“, sagt Vorstandsprecher  Uwe Wirries, als er von den Bautätigkeiten der Adlershorst berichtet. Die Baugenossenschaft mit Hauptsitz in Norderstedt arbeitet derzeit an mehreren Projekten, um günstigen Wohnraum zu schaffen. So entstehen aktuell 92 neue Wohneinheiten im Quartier „An der Kirche“ in Tornesch.

Das Investitionsvolumen liegt hier bei 14,2 Millionen Euro. Davon werden 7,6 Millionen Euro über die IB.SH durch Fördermittel in Form von zinssubvensionierten Darlehen finanziert. Für geförderte Wohnungen sind Mietobergrenzen festgelegt, was die Wohnungen für Mieter bezahlbar macht. Anspruch auf diese Wohnungen haben Personen mit einem Wohnberechtigungsschein. So können künftig beispielsweise auch junge Familien mit Kindern, Senioren oder Mieter mit geringem Einkommen, die auf Unterstützung angewiesen sind, hier im Stadtkern von Tornesch leben. Bei der Planung der Wohnungen wurde berücksichtigt, dass sich die Haushaltsgrößen sehr verändert haben.  „Wegen des Trends zu immer mehr Single-Haushalten stellen wir zahlreiche kleine Wohnungen mit Wohnraum bis 50 Quadratmeter bereit“, erklärt Wirries. 

Das Land und die IB.SH unterstützen Bauprojekte  wie dieses im Rahmen der Offensive für bezahlbares Wohnen, bei der die wohnungswirtschaftlichen Verbände und der Mieterbund Partner sind. Es ist eine der größten Förderinitiativen dieser Art in der Nachkriegszeit. Das Land stellt bis 2018 insgesamt 750 Millionen Euro für die Förderung von Mietwohnungsbau zur Verfügung. Davon sind Mittel in Höhe von 396 Millionen Euro aus dem Sonderprogramm „Erleichtertes Bauen“ verfügbar. In Verbindung mit den Baudarlehen der sozialen Wohnraumförderung und den Mitteln aus dem Programm „Erleichtertes Bauen“ können Investoren außerdem seit März 2017 einen Investitionszuschuss bei der IB.SH bean tragen. „Wir beraten alle, die Wohnungen bauen wollen – Kommunen, Unternehmen und private Vermieter. In den Beratungen geht es derzeit um den Bau von insgesamt 2.500 Wohnungen“, sagt Olaf Kühl, Leiter des Bereichs Mietwohnungsbau der IB.SH.

Die Nachfrage nach Wohnraum ist offensichtlich groß. Das beflügelt auch die Baugenossenschaft Adlershorst: „2008 haben wir unseren Gesamtbestand der Wohnungen analysiert“, erzählt Wirries. „Dabei haben wir unter anderem festgestellt, dass 50 Prozent unserer Gebäude aus den 50er und 60er Jahren stammen.“ Das Problem: Die Gebäude sind nur teilweise energetisch saniert. Daraufhin entwickelte Adlershorst eine neue Strategie: das Programm 2020. „Wir haben uns entschieden, auch Gebäude abzureißen und auf den vorhandenen Grundstücken Neubauten zu errichten.“

Zum Beispiel in Tornesch im Quartier „An der Kirche“. Für die Umsetzung  mussten 400 Mieter in andere Wohnungen umziehen. Größeren Unmut gab es deshalb nicht. „Das liegt an unserer sensiblen Vorgehensweise“, verrät Wirries.  Die Kundenberater konnten alle Mieter überzeugen, mittelfristig umzuziehen,  um lang fristig schöner zu wohnen. „Dafür haben wir sogar in einem Fall ein  Gartenhaus mit einem Kran umgesetzt“, erzählt Wirries. Der Service stimmt:  „Wir unterstützen, wo wir können und nageln am Ende auch noch das Bild  wieder an die Wand.“ 

(Stand 2017)

Die Offensive für bezahlbares Wohnen ist eine der größten Förderinitiativen für Wohnraum in der Nachkriegszeit.

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