Das Stadtmuseum Schleswig macht sich auf den Weg zu einer digitalen Strategie. Beim Ortstermin in Schleswig: (von links) Bürgermeister Stephan Dose, Erk Westermann-Lammers, Vorstandsvorsitzender der IB.SH, Kulturministerin Karin Prien, Dr. Dörte Beier, Leiterin des Stadtmuseums Schleswig, Stefan Dendorfer, Firma LINSENSPEKTRUM, Dagmar Linden M.A., Leiterin der Museumsberatung und -zertifizierung in Schleswig-Holstein.

Mehr als schicke Technik - die Initiative „Das digitale Museum“

Das Stadtmuseum Schleswig ist im Aufbruch: Es soll digitaler werden und sich so zukunftsfähig aufstellen und insbesondere für die jüngere Generation ansprechender werden. Die IB.SH fördert die Zukunftsfähigkeit.


Das Stadtmuseum Schleswig ist im Aufbruch: Im Zuge seiner Zertifizierung werden die Abteilungen zur Stadtgeschichte umgestaltet, ein ganz wichtiger Baustein hierbei ist die Einbeziehung von Medienstationen. Auch die Homepage soll attraktiver werden. Bereits hier sollen die Besucherinnen und Besucher mittels digitaler Technik einen ersten Einblick bekommen, was sie im Museum erwartet. Ziel dieser und weiterer Maßnahmen ist es, das Stadtmuseum Schleswig zukunftsfähig aufzustellen und insbesondere für die jüngere Generation ansprechender zu gestalten.

Das Stadtmuseum Schleswig gehört zu der Vielzahl der kleinen und mittleren Museen, die die Museumslandschaft in Schleswig-Holstein prägen und in der Regel Nachholbedarf im Bereich der Digitalisierung haben. Dies betrifft sowohl die Aus- und Fortbildung des Fach-personals, als auch strategische Aspekte der Museumsarbeit. Am Montag besuchte Kultusministerin Karin Prien das Museum, um sich ein Bild vom digitalen Wandel im Stadtmuseum zu machen. Neben vielen Informationen zu den Zukunftsplänen des Museums war eine technische Vorführung des Mediengestalters Stephan Dendorfer von der Firma Linsenspektrum aus Eckernförde das Highlight des Vormittags. Gemeinsam mit der Museums-leiterin Dr. Dörte Beier demonstrierte er, wie ein Bronzeabguss der Gipsbüste des Architekten Johan Daniel Herholdt des bekanntendänischen Künstlers Hermann Wilhelm Bissen (1798 – 1868) aufgenommen wurde, um später als 3D-Scan auf der Homepage des Museums präsentiert zu werden.

Ministerin Karin Prien zeigte sich beeindruckt von den technischen Möglichkeiten des 3D-Scans und freut sich, dass sich das Stadtmuseum Schleswig nun auf den Weg macht, zeitgemäße digitale Formate in die Ausstellung und auf der Homepage zu integrieren. „Museen sind wichtige Lern- und Bildungsorte und müssen sich den gewandelten Bedürfnissen unserer Gesellschaft anpassen, um zukunftsfähig zu bleiben. Ein aktuelles Thema ist hierbei auch die Digitalisierung. Es ist wichtig, dass unsere Museumsberatung und -zertifizierung in Schleswig-Holstein den digitalen Wandel in den Museen mit ihren Fortbildungen begleitet. Auf diese Weise erwerben die Museumsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter wertvolle Kompe-tenzen in diesem für sie oft noch neuen Feld und können besser einschätzen, welche digitalen Anwendungen für ihr Haus geeignet sind. So freuen wir uns über das Engagement der IB.SH, die Initiative „Das digitale Museum“ mit ihrer großzügigen Förderung zu ermöglichen“, so Ministerin Karin Prien.

Neben der Fortbildungsreihe der Museumsberatung und -zertifizierung zur Digitalisierung im Museum, die sich an das Fachpersonal aller 263 Museen im Land richtet, fördert die IB.SH mit einem Betrag in Höhe von insgesamt 10.000,00 Euro auch sieben Inhouse-Workshops für zertifizierte Museen zur Erarbeitung einer jeweils spezifischen digitalen Strategie. Es soll erarbeitet werden, wie diese Museen ihre Besucherinnen und Besucher vor, während und nach dem analogen Museumsbesuch abholen und begleiten können. „Unsere Initiative eröffnet Chancen - für die Museen und für ihr Publikum. Neben einer wirtschaftlich erfolgreichen Zukunft der Museen haben wir vor allem die Interessen junger Museumsbesucher-innen und -besucher im Blick. Gerade für diese Zielgruppe sollen die vielen tollen Museen im Land attraktiv bleiben“, sagt Erk Westermann-Lammers, Vorsitzender des Vorstands der IB.SH.

Das Stadtmuseum Schleswig ist eines der Häuser, die von der Initiative „Das digitale Museum“ profitieren. So hat sich das Museumsteam zunächst in den drei Fortbildungen der Museumsberatung und -zertifizierung über die Möglichkeiten digitaler Formate im Museum informiert und in einem Workshop eine digitale Strategie für sein Haus erarbeitet, bevor es sich für digitale Formate im Museum entschieden hat. Denn, so betont Dagmar Linden, Leiterin der Museumsberatung und -zertifizierung in Schleswig-Holstein, die Digitalisierung ist eine Querschnittsaufgabe, die sich durch alle Arbeitsbereiche des Museums zieht – von der Ausstellung über das Sammlungsmanagement und die Inventarisierung der Objekte bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit und zum internen Arbeitsplatz. Wichtig sei, dass die Museumsteams eine ganz individuell auf ihr Haus abgestimmte digitale Strategie entwickeln und digitale Formate sinnvoll einsetzen.

Stephan Dose, Bürgermeister der Stadt Schleswig, konstatiert: „Die Initiative „Das digitale Museum“ hilft uns, den mit der Zertifizierung des Stadtmuseums begonnen Weg einer Erneuerung und zukunftsfähigen Aufstellung weiter zu gehen. So haben wir nun eine Strategie entwickelt, die stärker auf die Bedürfnisse unserer Besucherinnen und Besucher eingeht. Mit attraktiven Medienstationen in der Ausstellung, einem 360 Grad-Rundgang und 3D-Scans auf der Homepage wird das Stadtmuseum Schleswig zukünftig noch moderner, noch interaktiver und noch spannender.“ Das Stadtmuseum sei eines der traditionsreichsten und bedeutendsten kommunalen Museen in Schleswig-Holstein und verfüge über ziel-gruppengerechte Vermittlungsprogramme, so Ministerin Karin Prien. Sie berichtet, auch das Land habe dem städtischen Museum Schleswig im Jahr 2021 eine Förderung zur Überarbeitung und Modernisierung seiner stadtgeschichtlichen Dauerausstellung 1900 - 1945 in Höhe von 10.000,00 € zukommen lassen.

Presseinformation der Museumsberatung und -zertifizierung in Schleswig-Holstein